Eltern werden? Ein Klacks!

Eltern werdenGuido hechelte. Er hechelte, als würde er um sein Leben rennen. Alle Menschen um ihn herum waren vergessen und er fühlte sich wie James Bond. Dem furchtlosen, britischen Geheimagenten. Auf der verschwitzten Haut konnte er einen edlen Smoking spüren, anstelle seines geliebten  Trainingsanzuges. Agent Guido hielt lässig den imaginären Martini (natürlich geschüttelt, nicht gerührt) in der Hand und war sich nicht im geringsten darüber bewusst, dass seine Nägel gerade tiefe Kratzspuren auf der Yogamatte hinterließen. In seiner Fantasie spielte sich eine oscarreife Szene ab.
 

Eltern werden? Ein Klacks!

Er verdrängte die Realität und hastete leichtfüßig und elegant über Stock und Stein. Flüchtete vor seinen Schwiegereltern, die ihm im Nacken saßen und zum Winterschlussverkauf schleppen wollten. Auf einer Rakete entkam er nur knapp den reduzierten Socken. Seine Lunge stach und pfiff und ihm wurde schwindelig. Alles drehte sich vor seinen Augen. Bevor ihm komplett die Lampen ausgingen und Schwarz vor Augen wurde, hörte er noch eine Trillerpfeife. Drei Oktaven zu hoch und so unmenschlich und unbarmherzig schrill, dass beide Trommelfelle in die Knie sackten. Genauso, wie der Rest von ihm.

Als Guidos Puls wieder ein erträgliches Level erreicht hatte, wagte er sich die Augen zu öffnen. Er war nicht mehr im Auftrag seiner Majestät unterwegs. Nein, er war immer noch im Lamaze-Kurs, um die Technik der Atmung und Entspannung zur Vorbereitung auf die Geburt zu erlernen.

Um ihn herum drängelten sich alle anderen Teilnehmer und schüttelten arrogant und tadelnd ihre Köpfe. Er konnte sie deutlich Tuscheln hören „ … wusste doch, dass es ihn umhaut... guck mal die pochende Ader am Hals... er kriegt wieder Farbe im Gesicht...der ist aber ordentlich am schwitzen...“. Bevor sich Guido über die Kommentare ärgern konnte, kreischte die kleine Trillerpfeife aus gehärtetem Stahl erneut und Kursleiterin Helga drängte sich durch die anderen Teilnehmer, bis sie direkt über Guidos Kopf stand. Breitbeinig, die Hände in die Hüften gestemmt und das „Folterinstrument“ baumelte an einer pinken Kordel zwischen ihrem üppigen Vorbau. Diese Aussicht verbesserte Guidos Laune nicht. Sein peinlicher Ohnmachtsanfall ließ sein erhitztes Gesicht in einem noch strahlende Karmesinrot erstrahlen. Der Coach setzte zu einer Standpauke an:

„Weg da, Platz da. Hier gibt es nichts zu sehen. Ute! Werner! Wischen sie sich das hämische Grinsen aus dem Gesicht. Und nun zu ihnen Herr Schiller! Sie müssen sich schon nach meinen Vorgaben richten. Nicht tschetschetsche, sondern weich und regelmäßig cheecheechee hecheln. Jetzt haben wir die Bescherung. Setzten sie sich erst einmal. Hier ein Schluck Wasser. Heute ist bereits das vierte Treffen und sie haben es immer noch nichts drauf! Schämen sie sich nicht?! Ihre Frau hat das sofort kapiert. Wo ist sie überhaupt?!“.  Genau, das fragte er sich schon seit dem Augenblick, als er die Turnhalle betreten hatte. Aber als ihn Caro vor die Wahl gestellt hatte Lamaze-Kurs oder Babyparty, hatte er sich naiverweise für das Erste entschieden.

Guido versuchte krampfhaft die peinliche Situation mit positiven Gedanken zu verdrängen und schloss noch einmal die Augen. Er genoss die Erinnerung vom ersten Ultraschallbild, auf dem eigentlich gar nichts zu erkennen war. Aber er hatte voller Überzeugung und pflichtbewusst genickt „Jaja, da ist das Köpfchen. Ich kann alles genau erkennen“. Die ehrliche Antwort wäre gewesen „Ist das ein Sportschuh? Welpe? Walnuss?“ Doch Euphorie und Vaterglück hatten seine Objektivität ein wenig benebelt.

Eltern werdenIm Hier und Jetzt schwor er sich, dass er Caros Heißhungerattacken unterstützen würde. Egal, wie abgedreht oder unappetitlich sie sein würden. Und er hatte sich die letzten Monate schon an so einiges gewöhnen dürfen: Zartbitterschokolade mit Meerrettich, frische Ananas mit Sardellen oder Lakritzschnecken auf Rösti.

Im Gegenzug durfte sie ihn nie wieder alleine zum Lamaz-Kurs schicken.

Fünfzehn Kilometer entfernt saß Caro zusammengequetscht wie ein Hot Dog in der Mitte eines ausgelutschten Sofas. Durch die Vertiefung wirkte sie dreißig Zentimeter kleiner, als sie in Wirklichkeit war. Seit einer Stunde wurde sie von allen penetrant auf den Bauch getätschelt, bemuttert und kam nicht einmal zu Wort. Sie konnte den muffigen Geruch des „antiken Erbstücks“ mit jedem Atemzug intensiv inhalieren. Das gab ihrem Sodbrennen, welches sie seit einigen Tagen quälte, eine neue Dimension. Im Moment war ihr sehnlichster Wunsch mit Guido zum Vorbereitungskurs gegangen zu sein.

Eltern werdenZu ihrer Rechten plapperte (unnötiges Zeug), lachte (zu laut) und trank (zu viel) Susi. Auf der linken Seite thronte Lena und rammte andauernd ihren knochigen Ellenbogen in Caros Rippen und nickte ihr im Sekundentakt aufmunternd zu. Sie unterstrich all' ihre unbrauchbaren Tipps, langweiligen Erfahrungen und schlechten Ratschläge mit hochgezogenen Augenbrauen und erhobenem Zeigefinger, an dem ein langer aufgeklebter Fingernagel klebte. In metallic-blau und mit  Glitzersteinchen.

„Caaarolin, das musst du ausprobieren. Das ein Must -Have. OMG. Caarolin, ich sag' dir. Ohne, geht gar nicht. War gerade im Fernsehen. Jeder Promi schwört darauf. Caaarolinchen, das musst du machen! OMG. Wenn das schon im Fernsehen kommt, kann das nur gut sein.“

Caro bekam bei der Betonung auf ihr 'A' jedes Mal eine Gänsehaut und sie hätte Lena am liebsten jeden einzelnen falschen Fingernägeln abgeknipst. Aber sie fügte sich ihrem Schicksal, riss sich zusammen und ignorierte die Kombination von saurem Aufstoßen und gruseligem Schauer in ihrem Nacken. Dieser Babyparty, oder wie Lena sagte „Babyshower“, hatte sie ja schließlich freiwillig zugestimmt. Jetzt hockte sie in der Misere und eine passende Notlüge war nicht in Sicht.

Sie nickte wie ein Wackel-Dackel und ließ sich tapfer von Frau Gering berieseln. Diese lobpreiste „Schnuller-Schlummer“ an, als würde sie die Gummidinger selber verkaufen. Als sie notgedrungen Luft holen musste, ergriff Lena das Wort und schmetterte in die Runde:„ Jaja, kenne ich. Iss ok. Aber Caaaro, wenn du deinem kleinen Wurm wirklich etwas Gutes tun willst, dann musst du „Babyfone 5000plus“ kaufen. Madonna, Angelina Jolie jede Mutter in Hollywood schwören drauf. „ Mit einem derben Hickser meldete sich nun auch Susi zu Wort und Caro versuchte krampfhaft sich auf die nächste Schwangerschaftsweisheit zu konzentrieren. „Und meine Liebe, denk dran, sobald du aus dem (hicks) Krankenhaus entlassen bist, sichere dir ein Platz im Kindergarten Platin-Zwerge-Deluxe. Diese Kita hat fünf Sterne. Die fangen sofort mit Latein (hicks), Aquamalerei und Kochen für Veganer an. Ich hoffe, ihr habt das Kinderzimmer nicht in pink oder hellblau gestrichen. Das ist pädagogisch nicht mehr vertretbar. Der (hickshicks) Kinderpsychologe Dr. Pelle von Schaafstein sagt, dass die Kinder in einem neutralen Umfeld aufwachsen sollten. Die Farben grau, beige und khaki seien perfekt. “ Ein anhaltender Schluckauf stoppte ihren holperigen und unkontrollierten Redeschwall. Caro qualmte der Kopf. In ihr wuchs die Horrorvision in den nächsten Jahren einen überdurchschnittlich intelligenten Hinkelstein großzuziehen, falls sie die skurrilen Ratschläge von Doktor Pelle realisieren würde.

Sie war kurz vorm verhungern und schielte sehnsüchtig auf die köstlichen Erdbeer-Margaritas.

Eine Stunde später trafen Guido und Caro zeitgleich auf der „Willkommen zu Hause“ Fußmatte ein. 

„Wie war die Party?“, fragte Guido und schloss die Tür auf.

„Um es kurz zu machen... Stell dir vor ich würde dich zwingen Vanilleeis mit Ketchup zu essen. Was im übrigen lecker ist. Und bei dir?“

Ihr Ehemann unterdrückte einen Würgereiz, antwortete nicht und schüttelte deprimiert seinen Kopf.

Das gebeutelte Pärchen schleuderte Schuhe und Jacken in die Ecke, schlurfte in die Küche und konnten sich bei einer Tasse Tee entspannen. Sie genossen die Ruhe, hingen ihren Träumen und der Vorfreude auf ihr erstes Baby inklusive schlaflosen Nächten, den ersten Schritten und Kinderlachen nach. Mit einem Mal wurde Caro grau im Gesicht. Sie setzte sich kerzengerade auf und stieß einen Schrei aus „Meine Mutter!“

Exakt. Die hatten sie total vergessen. Guido bekam zum zweiten Mal an diesem Tag eine Panikattacke und sein Jogginganzug, der gerade trocken geworden war, wurde erneut unter den Achseln unangenehm feucht. Schwiegermutter hatte sich für den Abend angemeldet. Eltern werden ist in jeder Sekunde spannend .Sie hatte sich nicht davon abbringen lassen die werdenden Eltern mit den besten Hygienetipps zu versorgen. Seit Wochen lag sie den beiden penetrant in den Ohren und nach einigen Abwehrversuchen, hatte sie sich für den heutigen Tag einfach angekündigt. Ein Bild tat sich vor Guidos Augen auf: Gudrun, beladen mit drei Eimern, einer Kavallerie von Wischmop, Lappen, Schrubber und Co. Im Schlepptau einen Bollerwagen, der mit jeder erdenklichen Art von Tinktur, Zauberspüli und Reinigungsmittelchen erbarmungslos überladen war. Das hintere Rädchen eierte unter der Last und drohte abzufallen. Bevor dieser Alptraum ausartete, klingelte es auch schon an der Haustür.

Da stand sie: in einer Hand hielt sie ein gigantisches Körbchen mit Brownies. Sie sahen wie ihre  exzellenten Schokoladenbrownies aus. Waren aber in Wahrheit eine spezielle Rezeptur für Schwangere und Guido wollte gar nicht wissen, was da alles drin steckte.

In der andern Hand hielt sie eine Flasche. EINE!

„Das dürfte reichen“, sagte sie und stapfte weise lächelnd ins Haus.

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Babybauch: Fabiana Ponzi/shutterstock.com
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